Ein Teil meines Lebens - Das Singen

 

Ein Teil meines Lebens - Das Singen
Ein Teil meines Lebens – Das Singen

Das Jahr 2018 neigte sich seinem letzten Quartal entgegen. Es war einer dieser späten Sommertage. Seit geraumer Zeit begann ich mich privat zu verändern. Altes hinter einen lassen, ohne Wehmut und eine immer größer werdende Begierde auf alles Neue. Eines Tages stieß ich auf der Suche nach weiteren Tätigkeitsfeldern auf ein Facebook Video, in dem zwei Menschen miteinander ein schönes Duett sangen. Das Video sah professionell aus und mich faszinierte der gemeinsame GesangGekennzeichnet war das Video mit dem Markenzeichen „Smule„. Ich ging auf der Suche nach ähnlichen Videos. Und die fand ich. Nicht alle waren so schön wie das zuvor gesehene. Aber sie hatten alle einen gemeinsamen Zauber, der in mir die Neugier weckte.  

 

Zwei Tage später suchte ich im Internet nach den Namen des Anbieters. Und was ich fand, war beeindruckend. Tausende von Videos wie das Erste. Kurz darauf klickte ich auf den App-Link und installierte die Anwendung auf mein Samsung Galaxy S8.  Das Prinzip der Anwendung war deren Intuitivität. Und so hatte ich die technischen Herausforderungen schnell verstanden. Im Grunde funktionierte dann der Rest, wie jede andere Social Media Anwendung. Es gab Follower und Menschen, denen man selbst folgen konnte. Es gab jedoch einen großen Unterschied zu allen anderen Anbietern.  Überall wo ich hinschaute und darauf klickte, stieß ich auf Menschen, die Spaß an dem hatten, was sie dort taten. Missgunst, Neid und Hass waren nicht zu finden. Das machte die Anwendung für mich umso interessanter. In der nächsten Zeit dachte ich oft über diese Erkenntnisse nach. Die Antwort auf diese Frage, sollte ich im weiteren Verlauf immer deutlicher erhalten.  

Am 16.09.2018 war es dann so weit. Ich wählte aus dem umfangreichen Song Angebot einen deutschen Titel aus und klickte auf die erst beste Person, die den Song gesungen hatte. Wenn man mal von der Schule und den Songs unter der Dusche absieht, hatte ich davor in meinem Leben noch nie gesungen. Und daher wusste ich auch nicht wie sich mein Gesang anfühlt und anhört. Zugleich wollte ich den Anderen gegenüber auch nicht weh tun. So entschloss ich mich einen gelben Hut und eine Sonnenbrille aufzusetzen. Das gab mir, obwohl es komisch klingt zusätzliche Sicherheit. Und so gab ich zu Henry Valentinos Song „Im Wagen vor mir“ mein Bestes.  Der damalige Gegenpart bedankte sich freundlich. Gedacht hatte sie sich mit Sicherheit etwas anderes.

FRAENKIE
FRAENKIE

Am Anfang war es die Neugier auf das Neue. Doch nach und nach merkte ich, dass mir das Singen bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnete. Ganz langsam begann ich auch Songs zu singen, die meine Gefühle und Wünsche wiederspiegelten. In der ersten Zeit immer noch versteckt hinter einer Sonnenbrille und den gelben Hut. Später dann benötigte ich diese Dinge nicht mehr. Und so wurde aus den „Manwithyellowhat“ wie ich mich in der ersten Periode nannte, zunächst ein „Almostgrown“ und dann einfach ein „FRAENKIE“.

Das Interesse an der Musik wurde vom einfachen Hobby zu etwas mehr. Nach einem Jahr begann ich Gesangsunterricht zu nehmen. Ich hatte diesen Freizeitspaß so intensiv betrieben und doch kaum „Know-how“ gesammelt, um zu wissen, was ich mit meiner Stimme während des Singens technisch tat. Als großes Geschenk erwies es sich, dass ich im Rahmen der Gesangsstunden, dass erste Mal die Möglichkeit erhielt, mit Menschen im Real Life zu singen. Und das tat so unfassbar gut. Im Laufe der Zeit sammelte ich auf diesen Wege einige Kenntnisse an, um meinen Gesang zu verbessern. Es war nicht das vorrangige Ziel ein großes Gesangstalent zu werden und dennoch empfand ich mit jeder neuen Übung diese Zeit als ein großes Plus.

Bereits am Anfang meiner Erfahrung mit Smule, setzte ich mir das Limit von drei Songs pro Tag. Das war mehr als ausreichend. Hatte ich doch in der Vergangenheit nur selten Musik gehört. Und so waren und sind mir immer noch viele Songs völlig unbekannt. Im Laufe der Zeit, habe ich mir mein eigenes Schema entwickelt, um mir dieses Songs näher zu bringen. Ist mir ein Song nicht vertraut, dann höre ich zunächst einmal, wie der Gegenpart diesen interpretiert. Manchmal reicht dies schon um herauszufinden, wie ein Song funktioniert. Ist dieser zu komplex verwende ich zusätzlich das Original, um die Melodie und die englische Aussprache zu trainieren.

In der ganzen Zeit verlor ich trotz des immer mehr professionellen Herangehens nie den Spaß aus den Augen. Wer sich meine Interpretationen anschaut, wird dies ohne Probleme erkennen. Und in den zwei Jahren ist noch etwas Wundervolles passiert. Ich lernte viele Menschen kennen, die ich ohne das Singen nie begegnet wäre. Dieses ist für mich das größte Geschenk.

SMULE - verbindet Länder
SMULE – verbindet Länder

Einige Kontakte entstanden daraus sogar im Real Life. Im Dezember 2019 traute ich mich dann das erste Mal mit meinen 53 Jahren auf eine Karaoke Bühne. Mit zitternden Knien stand ich vor fast 200 Menschen und sang „Heaven“ von Bryan Adams. Vorher hatte ich noch Kontakt mit einer guten Bekannten über WhatsApp. „Ich weiß nicht, ob ich das machen soll“ – schrieb ich Ihr. „Mach es“ – schrieb sie zurück und ich wagte es.

In meiner Aufregung wählte ich dann den falschen Song. Eigentlich wollte ich „Tears in Heaven“ aus meiner Gesangsstunde singen. Doch im dunklen Ambiente übersah ich meinen Fehler und gab die falsche Songnummer an. Und so flatterte auf dem Bildschirm der vermeintlich falsche Text. Als die ersten Töne erklangen bemerkte ich meinen Fehler. Doch da war es zu spät und ich gab mein Bestes. Der Song war vorbei und die Anspannung verlor sich im Nirgendwo.

In relativ kurzer Zeit wiederholte ich diese Events mehrmals und ich wollte diese einfach nicht mehr missen. Es entstand eine regelrechte Sehnsucht mein Inneres mit anderen Menschen zu teilen. Nie zuvor in meinem Leben, habe ich solch eine Möglichkeit gehabt dies zu tun. Ein Zauber den nach meiner heutigen Überzeugung nur die Musik bietet.

Oft singe ich Songs die in irgendeinen Bezug mit mir stehen. Nicht immer ist dies erkennbar. Und das hatte etwas Geheimnisvolles und dennoch unfassbar schönes. Anfang März kam dann Corona und nahm mir das direkte Erlebnis vor und mit anderen Menschen zu singen. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Bis dahin bleibt mir das Portal Smule. Wer mehr über mich als Sänger wissen möchte, der wird auf FRAENKIE.com fündig.

Inzwischen sind es über 2222 Songs, die ich bei Smule gesungen habe. Mit Menschen aus 23 Ländern habe ich meine Gedanken bereits geteilt. Es gibt inzwischen einige Gesangspartner/innen, die etwas mehr von mir kennen, als nur die reine Interpretation von Melodie und Text. Und es verwundert bestimmt nicht, dass dies auf Gegenseitigkeit, Respekt und Verständnis für den Anderen beruht. Und genau diesen Menschen gebührt etwas Besonderes. Dankeschön, dass Ihr da seid.

 

 

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Von fkmoegelin

In den veröffentlichten Artikeln beschreibe ich die Welt aus meiner Sicht. Diese sind durchaus politisch, aber immer fern von Blockdenken und / oder einer bestimmten politischen Richtung. Die Artikel sind Konkret. Aussagen die bloße Behauptungen sind, finden sie bei mir nicht. Damit bewahre ich meine Unabhängigkeit. Der Standpunkt ist mir wichtig. Dies ist mein Konzept – Frei von Vorurteilen und Paradigmen.