Ja wir haben es geschafft. Die Bundestagswahl ist vorbei. Was haben wir uns gelangweilt in diesem Wahlkampf. Was haben wir nicht alles vom politischen Gegner über die Kontrahenten erfahren. Doch trotz aller Bemühungen war eines von Anfang an klar – die alte Bundeskanzlerin wird auch die Neue sein.
Der Kandidat der keiner war

Der Kandidat der SPD verdiente seinen Namen nicht, da er zu keinem Zeitpunkt der Wahl eine Chance hatte. Die Einwände die man dieser Aussage entgegnen könnte sind aufgrund der politischen Gegebenheiten in kürzester Zeit widerlegt. Der im Januar einsetzende Schulz Effekt war schneller verpufft, als die Hoffnung des 1. FC Köln in einem Bundesligaspiel drei Punkte zu holen. Wie wir in unseren Artikel – Der Schulzeffekt und die Meinungsmacher – nachgewiesen haben, war so manche Idee in dieser Zeit medial stark begleitet. Dies sollte auch nicht weiter verwundern, denn schließlich musste für den ausgemusterten EU-Parlamentspräsidenten, ein neuer Job her. Und die dafür notwendige Rochade der SPD-Minister musste den Volk gut verkauft werden. Wie von Geisterhand bewegt, schossen im Frühjahr dieses Jahres die Umfragewerte der SPD in nicht mehr gedachte Höhen.
Nur wenige Wochen später, war es jedoch mit dem erhofften Aufschwung in der Wählergunst vorbei. Was blieb, waren hilflose Versuche den Abwärtstrend aufzuhalten. Der Kandidat versprach einfach alles besser zu machen als es die Kanzlerin in ihrer Amtszeit je tun konnte. Nur zu dumm das der Wähler diesen Bauerntrick durchschaute. Waren die Sozialdemokraten doch selbst in den letzten vier Jahren an der Regierung beteiligt.
„Mehr Zeit für Gerechtigkeit“ – Ein Widerspruch in sich
„Zeit für mehr Gerechtigkeit“ – hieß der Wahlslogan der SPD. Doch was ist eigentlich Gerechtigkeit? Ein Thema über das Philosophen tagelang debattieren könnten. Doch messen wir das Thema an der vergangenen Kampagne der SPD, ist Gerechtigkeit ein Vertrag mit der Gesellschaft um jeden nach seinen Möglichkeiten in unseren Wertesystem einzubinden und zu beteiligen. Doch wie gerecht ist es, sein eigenes Land schlecht zu reden, nur um des Wählers Stimme wegen? Viele Länder Europas und in anderen Teilen dieser Welt schauen auf unsere wirtschaftlichen Erfolge. Und nur auf dieser Grundlage kann man doch noch mehr Gerechtigkeit schaffen! Wie gerecht ist es, wenn man eben mal 30 Prozent mehr Gehalt für Pflegekräfte verspricht und dabei verschweigt wie das bezahlt werden soll? In diesen Fall,wären dies ja am Ende der Gehaltsempfänger über den Weg der Pflegeversicherung gewesen. Eine schöne Gerechtigkeit die der Herr Schulz anstrebte.
Wie gerecht ist es, wenn man den Konkurrenten vorwirft, dass er in Zukunft eher in Rüstung investieren wird, als in das Wohlergehen der Menschen? Wie gerecht ist das Verschweigen der Tatsache, dass internationale Verträge und ein Minister aus den eigenen Reihen dafür gesorgt hatten, dass unsere Rüstungsexporte stetig gewachsen sind. Die Fehler des SPD-Wahlkampfes nahmen kein Ende. Kaum ein Auftritt des SPD-Kandidaten verging, ohne das sich dieser nicht über das Twitter Verhalten des Präsidenten der Vereinigten Staaten echauffierte.

Was man jedoch in der Realität wahrnahm, waren ständige Tweets vom Kandidaten der SPD als auch aus deren Parteizentrale. Inhaltlich begleitet von absurden Behauptungen, wie jene bei der Herr Schulz mit 4000 Wahlkämpfern gleichzeitig telefonierte oder auch die ständigen Durchhalteparolen verbunden mit der Aussage, dass er nun auch bald Kanzler sein werde.
Der weit aus größere Fehler, bestand jedoch darin, am 27. Juli 2017 nach Rom zu fahren und dort auf der Suche nach einem Wahlkampfthema, die Frage der Flüchtlinge wieder in die politische Diskussion mit einzubringen. Dabei ging es ihm bei weiten nicht um Integrationsfragen die so manchen Wähler bewegten, sondern um das Heraufbeschwören einer erneuten Flüchtlingskrise. So erklärte er bereits eine Woche vor der Reise, dass Deutschland eigentlich genug getan habe, und jetzt mal die anderen Länder in Europa dran wären (Quelle: Der Tagesspiegel vom 23.07.2017). Die AfD nahm den ihr zugespielten Ball dankbar auf. Von jetzt an, sollten die Umfragewerte dieser Partei, dank Martin Schulz wieder neue Höhen erreichen. Als man sich über das Ansteigen der Umfragewerte für die AfD in der SPD-Parteizentrale wunderte, war es bereits zu spät. Da half es auch nicht, mal eben die ganze Partei als neue „Nazis“ hinzustellen. Somit kann man diesen von Martin Schulz gemachten Fehler als Kardinalfehler bezeichnen.
Nach der Wahl – Die schnellste Wahllüge in der Geschichte der Bundesrepublik
Wie wir inzwischen wissen, ist aus der angestrebten Kanzlerschaft des Herrn Schulz nichts geworden. Stattdessen erklärte der Ex-Kandidat schon 2 Minuten nach der Veröffentlichung der Prognose, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass die SPD eine weitere Regierungsbeteiligung ablehnt. Man kommt nicht umhin, hier den schnellsten Wahlbetrug in der Geschichte der Wahlen der Bundesrepublik zu vermuten. Als wir uns im November 2016 an die traditionelle Wahlschätzung vor der Bundestagswahl wagten, war eine Hauptaussage, dass die SPD bei 20 Prozent liegen wird. Klammert man mal den medial unterstützten dreimonatigen Schulzhype aus, war dies jederzeit für jeden erkennbar. Erst recht sollte dies für die Verantwortlichen in der SPD-Zentrale gegolten haben. Das man allerdings noch am Wahltag, den Wähler Martin Schulz als nächsten Kanzler in den sozialen Medien versprach, war demnach eine kalkulierte Unwahrheit.
„Wir werden sie jagen“ und „Auf die Fresse“

Was für markige Wörter die die AfD nach der Wahl im Überschwang des Wahlergebnisses fand. Herr Gauland möchte die Regierung „jagen“ und dann „ab morgen eins auf die Fresse“ geben. Oh da ist uns ein Fehler passiert. Letzteres war nicht der Herr von der AfD, sondern die in einer konzertierten Aktion aus dem Kabinett Merkel ausgeschiedene und zur Fraktionschefin der SPD gekrönte Frau Nahles. Dabei war das Zitat an sich schon schlimm genug, doch das höhnische Lachen machte den moralischen Zerfall der SPD noch eindeutiger.
Während die Genossen am Tag nach der Wahl, ihre Niederlage mit den Kandidaten zelebrierten, verließ mal eben die AfD-Chefin die Fraktion und am heutigen Tag auch die eigene Partei. Was bleibt ist eine stimmenmäßig reduzierte CDU/CSU und ein mit 111 Überhangmandaten aufgeblähtes Parlament. Dazu kommen der erwartete Einzug der FDP und aufgrund des Express-Rückzuges der SPD-Genossen, eine kommende Jamaika-Koalition. Diese muss nicht unbedingt schlecht für unser Land sein. Aber es wird kein leichter Weg.
Es wird Zeit für eine(n) Nachfolger/in Frau Merkel!
In unseren Artikel zur Bundestagswahl 2017 schrieben wir am 27.11.2016:
„64 Prozent der deutschen befürworten nach einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, eine vierte Amtsperiode der Regierungschefin Angela Merkel. Glaubt man den Demoskopen wäre die Wahl somit schon fast gelaufen. Doch spricht man mit den Menschen über die gegenwärtige Politik, hört man etwas völlig anderes.“
Frau Merkel auch in diesem Punkt habe wir uns nicht geirrt. Gehen sie nicht den Irrweg der SPD und übertragen sie die Verantwortung an einen ausgedienten Politiker. Bringen sie sobald wie möglich, spätestens jedoch nach den Koalitionsverhandlungen, ihre Nachfolge auf den Weg. Der Wähler und die Menschen in unseren Land werden es ihnen danken.
Die Welt ist schön, wenn du sie änderst!