„Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!“
John F. Kennedy, 35. Präsident der USA bei seiner Amtseinführung am 20.01.1961

Sofern ein neu gewählter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, nicht vorzeitig verstirbt, beträgt seine Amtszeit vier Jahre. Gestorben sind in der Amtszeit bisher 8 Präsidenten. Vier Präsidenten starben eines natürlichen Todes. Alternativ gibt es noch die Möglichkeit des Rücktritts. Diesen Weg hat Richard Nixon im Zuge der Watergate Affäre beschritten. Ganz freiwillig tat er das damals jedoch nicht. Denn kurz bevor er am 8. August 1974 seine Demission bekannt gegeben hatte, drohte in ein Impeachment-Verfahren. Dieses ist eine theoretische Möglichkeit zur Amtsenthebung des Präsidenten und ist in der Verfassung des Landes geregelt. Nach vier Jahren hat der amtierende Präsident die Chance das Mandat zu verlängern. Nach acht Jahren ist dann aber endgültig Schluss.
Am 8. November dieses Jahres, ist es nun an der Zeit den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu wählen. Diesmal stehen ein 70-jähriger Immobilienunternehmer und eine 68-jährige politerfahrende Frau zur Wahl. Ohne Zweifel lässt sich diesmal sagen, Amerika setzt bei der diesjährigen Wahl auf die Weisheit des Alters. Der Altersdurchschnitt aller gewählten Staatsoberhäupter der USA liegt übrigens zur Zeit, bei rund 55 Lebensjahren.
Präsidenten der USA nach Eintrittsalter
Präsident | Name | Partei | Eintrittsalter |
---|---|---|---|
40 | Ronald Reagan | Republikanische Partei | 69 |
9 | William Henry Harrison | Untited States Whig Party | 68 |
15 | James Buchanan | Demokratische Partei | 65 |
41 | George Bush | Republikanische Partei | 64 |
12 | Zachary Taylor | Untited States Whig Party | 64 |
34 | Dwight D. Eisenhower | Republikanische Partei | 62 |
7 | Andrew Jackson | Demokratische Partei | 61 |
24 | Grover Cleveland | Demokratische Partei | 61 |
2 | John Adams | Föderalistische Partei | 61 |
38 | Gerald Ford | Republikanische Partei | 61 |
33 | Harry S. Truman | Demokratische Partei | 60 |
5 | James Monroe | Demokratische-Republikanische Partei | 58 |
4 | James Madison | Demokratische-Republikanische Partei | 57 |
3 | Thomas Jefferson | Demokratische-Republikanische Partei | 57 |
6 | John Quincy Adams | Demokratische-Republikanische Partei | 57 |
1 | George Washington | Parteilos | 56 |
17 | Andrew Johnson | Demokratische Partei | 56 |
28 | Woodrow Wilson | Demokratische Partei | 56 |
37 | Richard Nixon | Republikanische Partei | 56 |
23 | Benjamin Harrison | Republikanische Partei | 55 |
29 | Warren G. Harding | Republikanische Partei | 55 |
36 | Lyndon B. Johnson | Demokratische Partei | 55 |
8 | Martin Van Buren | Demokratische Partei | 54 |
31 | Herbert Hoover | Republikanische Partei | 54 |
43 | George W. Bush | Republikanische Partei | 54 |
19 | Rutherford B. Hayes | Republikanische Partei | 54 |
25 | William McKinley | Republikanische Partei | 54 |
22 | Grover Cleveland | Demokratische Partei | 53 |
39 | Jimmy Carter | Demokratische Partei | 52 |
32 | Franklin D. Roosevelt | Demokratische Partei | 52 |
16 | Abraham Lincoln | Republikanische Partei | 52 |
21 | Chester A. Arthur | Republikanische Partei | 51 |
27 | William Howard Taft | Republikanische Partei | 51 |
30 | Calvin Coolidge | Republikanische Partei | 51 |
10 | John Tyler | Untited States Whig Party | 51 |
13 | Millard Fillmore | Untited States Whig Party | 50 |
11 | James K. Polk | Demokratische Partei | 49 |
20 | James A. Garfield | Republikanische Partei | 49 |
14 | Franklin Pierce | Demokratische Partei | 48 |
44 | Barack Obama | Demokratische Partei | 47 |
18 | Ulysses S. Grant | Republikanische Partei | 46 |
42 | Bill Clinton | Demokratische Partei | 46 |
35 | John F. Kennedy | Demokratische Partei | 43 |
26 | Theodore Roosevelt | Republikanische Partei | 42 |
Der aktuelle Präsident Barack Obama, wurde mit 47 Jahren der 44. Präsident der Vereinigten Staaten. Als dieser am 09.10.2009 den Friedensnobelpreis erhielt, da war er gerade einmal 9 Monate im Amt. Die Verleihung enthielt somit eine gehörige Portion Vorschusslorbeeren für Frieden, Freiheit und „Yes We Can!“.
„Das norwegische Nobel-Komitee hat beschlossen, den Friedensnobelpreis 2009 an Präsident Barack Obama zu vergeben für seine außergewöhnlichen Bemühungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und zur Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Das Komitee hat dabei besonderes Augenmerk auf Obamas Vision und seine Arbeit für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt.„, so die einleitende Begründung des Norwegischen Nobelkomittes.
Inwiefern konnte Obama diese hochgesteckten Erwartungen erfüllen? Einiges wird die Geschichte zeigen. Die Gegenwart bietet jedoch eine unsichere Welt mit einer weltumfassenden IS-Terrororganisation. Das zögernde Agieren der USA im Syrienkrieg, hat nicht nur Leid und Elend gebracht sondern Europa zu einem Kontinent der Gegensätze gemacht. An einen versprochenen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan, ist vorerst auch nicht zu denken. Und nicht zuletzt, erinnern wir uns an das Versprechen das Gefangenenlager Guantánamo zu schließen. Was bleibt ist die Erkenntnis – Yes, we can’t do everything!
Innenpolitisch bleibt der vergebliche Versuch, eine Verschärfung der Waffengesetze durchzusetzen. Eine frustrierte Mittelschicht die durch sinkende Haushaltseinkommen belastet ist, fordert eine andere Politik ein.
Ganz oben auf der Liste der bisher ältesten Präsidenten steht Ronald Reagan. Der 40. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika konnte man getrost als strickten Antikommunisten und als Freund des Wettrüstens bezeichnen. Einer seiner Visionen war die am 23.03.1983 beschlossene Strategic Defense Initiative (SDI) oder umgangssprachlich auch als „Star Wars“ bezeichnet. Unter Einbeziehung des Weltraumes sollten russische Interkontinentalraketen abgefangen werden, um am Ende als Sieger aus einem atomaren Angriff durch Langstreckenraketen hervorzugehen. Dies war die Vision eines Mannes, der Russland als „Reich des Bösen“ bezeichnete und schon mal vor vermeintlich ausgeschalteten Mikrofonen witzelte:
„Liebe Amerikaner, es ist mir ein Vergnügen, Ihnen heute mitzuteilen, dass ich ein Gesetz unterzeichnet habe, das Russland für vogelfrei erklärt. Wir beginnen mit der Bombardierung in fünf Minuten.“
Reagan verließ das Amt am 20.01.1989 nach 2-maliger Amtszeit und wenige Tage vor seinem 78. Lebensjahr. 10 Monate später viel die Berliner Mauer. Die von Reagan vor dem Reichstag am 12.06.1987 ausgesprochene Forderung „Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ wurde wahr.
Reagan und Trump haben einiges gemeinsam und doch unterscheiden sie sich grundlegend. Reagan war bekanntlich Schauspieler. Trump ist ein Immobilienmultimillionär der dies zu großen Teilen seinen Vater zu verdanken hat. Trump ist ein „sexistischer Rassist“ (Sueddeutsche.de) so untertitelt die Tageszeitung ein Bild des Bewerbers. Diese Einschätzung mag richtig sein, doch was war Ronald Reagan als er im Kampf gegen den Kommunismus das Apartheidsystem in Südafrika unterstütze? Ein Demokrat? In einem Zeitartikel von 1970 bezeichnete der Autor den Gouverneur des Staates Kalifornien als „Rechtsextremisten“. Der damalige Gouverneur hieß Ronald Reagan.
Die Zeiten ändern sich. Naturgemäß stehen im heutigen US-Wahlkampf andere Themen im Vordergrund als bei der Amtseinführung von Ronald Reagan 1981. Der Islamische Terrorismus und die Begrenzung der Einwanderung, sind einige von Trumps Schwerpunkte. In seinem Auftreten bricht er immer wieder geltende Regeln.
Diese werden von den Deutschen Medien jederzeit gern aufgegriffen. Ausgerechnet diejenigen die das Wort „besorgter Bürger“ mit einem mehr und minder ernst gemeinten Seitenhieb verwenden, geben uns in diesen Tagen den „besorgten Weltbürger“.
Von TTIP bis CETA und von Putin bis zum Präsidentschaftskandidaten der USA Donald Trump. Die Machenschaften eines großen international agierenden deutschen Autokonzerns oder die fast 2 Millionen Kinder in Deutschland, die nach einer Bertelsmann Studie vom 12.09.2016 auf Hartz IV angewiesen sind, geraten da allzu schnell in die Vergessenheit.
Wozu die Angriffe auf den US-Kandidaten? Muss der deutschen Bürger vor Amerikas Entscheidung Angst haben? „Donald Trumps Angriff aufs Geld“ heißt im Manager Magazin, „Trump will Clintons Leibwächter entwaffnen“ in der Tagesschau und noch viel furchteregender stand es am 03.08.2016 in der FAZ – „Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?“
Make America Great Again!“ lautet der Slogen vom Bewerber der Republikaner – „Stronger together“ der von Hillary Clinton. Letztere scheint zunehmend nervös zu werden.

In einer Videokonferenz der Gewerkschaft LIUNA stellte sie am vergangenen Mittwoch die rhetorische Frage: „Warum liege ich nicht 50 Punkte vorn?“ Und in der Tat, die Umfragen entwickeln sich nicht gerade positiv für die Bewerberin der Demokraten.
So richtig glücklich scheint wohl die Mehrheit der Amerikaner mit keinen der Kandidaten zu sein. Die Demokraten wählen, weil sie Demokraten wählen und die Republikaner eben, weil sie ein Fan der Partei mit der traditionellen roten Farbe sind. Entscheidend könnten die Unentschlossenen und die TV-Duelle der Kandidaten werden.
In Deutschland wäre nach einer Umfrage des ZDF-Politbarometers Hillary Clinton die klare Wahlsiegerin. Lassen wir uns überraschen, wer am Ende als Sieger der Wahlen hervorgeht. Vertrauen wir der ältesten Demokratie der Welt.
Die TV-Debatten werden jeweils um 2:45 MEZ stattfinden. Phoenix der Ereignis- und Dokumentationskanal der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, überträgt diese an folgenden Tagen live.
- Di 27.09.2016, Wright State University, Dayton, Ohio
- Mo 09. 10.2016, Washington University in St. Louis, Missouri
- Do 20.10.2016, University of Nevada, Las Vegas
Die Welt ist schön, wenn Du sie änderst!