Es ist am frühen Sonntagmorgen. Im N24 Kinderprogramm läuft gerade „Die Schule der Krieger“. Am Tag zuvor wurde eine Politikerin in Köln beim örtlichen Wahlkampf niedergestochen. Bei Twitter galt dies als Beweis der Pegida-Ideologie und bei den Politikern, als ein Angriff auf unsere Demokratie. In der Welt am Sonntag sagte der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt zum Thema Flüchtlinge:
„Unsere innere Ordnung ist in Gefahr. Wir stehen vor sozialen Unruhen.
Die Kanzlerin ist gerade auf den Weg in die Türkei. Es geht um 3 Milliarden Euro. Geld mit dem sich die EU vom Strom der Flüchtlinge frei-kaufen möchte. Das es Herr Erdogan mit den Menschenrechten nicht so genau nimmt, muss in den Hintergrund treten. In den letzten 3 Monaten, hat laut neuster Wahlumfrage des Institutes Emnid, die CDU/CSU 5 Prozent an Zustimmung verloren.
Die Bundeskanzlerin stellte sich in der zurückliegenden Woche, in Vorbereitung des CDU Parteitages am 14. Und 15. Dezember in Karlsruhe, der sächsischen CDU-Basis. Manfred Kolbe, seines Zeichens ehemaliger Bundestagsordner der CDU, war mit der Aussage „Zu mir sagen immer mehr Bürger: Das ist nicht mehr meine Kanzlerin.“nicht der einzige Kritiker an diesem Abend.

Für kurze Zeit hat das Wort „Willkommenskultur“ die Bürger unseres Landes zusammengeschweißt um nach ein paar Monaten in verschiedene Lager wieder auseinanderzufliegen.
Die Verantwortung dafür, tragen wir alle.
Die einen die die CSU in der Nähe von Pegida rücken und von Stammtischparolen reden, obwohl die von ihnen favorisierten Parteien in den Bundesländern in denen diese die Verantwortung tragen, weit hinter den Verpflichtungen des Königsteiner Schlüssels zurückliegen. Die anderen die meinen Ihren Hass unter den Deckmantel der Meinungsfreiheit austragen zu müssen.
Wir benötigen eine politische Antwort auf die Fragen und Ängste der Menschen. Nur so werden diese nicht in die Arme von Parteien getrieben, die wir alle nicht wollen. Und wir brauchen ein Stück mehr Ehrlichkeit in der politischen Auseinandersetzung. Da wird zum Beginn des sonntäglichen Presseklubs, das Bild eines Galgens eingeblendet. Die nur zwei Tage zuvor gezeigte Guillotine wird verschwiegen. Beide Bilder standen in Zusammenhang mit deutschen Politikern und einer Demonstration. Warum man in der Redaktion gerade diesen Auftakt auswählte, ist mir ein Rätsel. Beide Bilder waren bekannt. Nur die „politische Aussage“, sofern es je eine gab, war eine andere. Beide Bilder sind ein Beweis der sich wandelnden Diskussionskultur in unserem Land. Sie sind aus meiner Sicht eine Gefährdung der demokratischen Vielfalt und fallen aufgrund der Darstellungen, unter die Einschränkungen des Artikel 5 unseres Grundgesetzes der das Recht der Meinungsfreiheit beschreibt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Wenn diese Bilder im Öffentliche-Rechtlichen Fernsehen überhaupt gezeigt werden sollten, dann nicht als Dokumentation für eine politische Ausrichtung, sondern nur als Beweis für den Verstoß gegen unser Grundgesetz.
Im Zeichen der Flüchtlingskrise, verschwindet so manche Schlagzeile die unser Land betrifft sehr schnell. Eine davon wurde vor gut einem Monat durch die Detroit News bekannt gemacht. 482.000 verkaufte Dieselfahrzeuge in den USA verletzten die Emissionsschutzregeln des Landes. Nun gut, kann ja mal passieren, dachte der eine oder andere. Es gab und gibt nur ein Problem. Die Technologie mit der die Fahrzeuge unterwegs sind, tragen das imaginäre Siegel „Made in Germany“ und wurden von der Volkswagen AG hergestellt. Inzwischen geht man weltweit von 11 Millionen betroffene Fahrzeuge aus.
Doch was war geschehen? In Kampf um die Senkung von Herstellungskosten und der damit verbundenen Hoffnung auf Erhöhung von Marktanteilen im amerikanischen Raum, fiel den Technikern von Volkswagen ein Trick ein. Fuhr man einen VW Diesel mit dem EA-189 Motor auf dem Prüfstand, erkannte die eingebaute Software die anstehenden Tests und lieferte sozusagen Emissionswerte auf Bestellung.
Die guten Ergebnisse ließen die amerikanischen Behörden misstrauisch werden und ordneten Tests unter Realbedingungen an. Auf einmal wurden die Emmisionswerte bis zum 40-fachen der vorgeschriebenen Stickoxidgrenze, die im Übrigen in den USA um einiges höher als in Europa liegt, überschritten.
Es dauerte dann nicht mehr allzu lange bis man hinter dem Betrug kam. Am 22.09. wird durch die Volkswagen AG ein Video mit Marin Winterkorn in der Öffentlichkeit publik gemacht. Er bittet um Entschuldigung und sagt das es ihm „unendlich“ leidtue, das Vertrauen vieler Millionen Menschen enttäuscht zu haben.
Blicken wir noch einmal ein bisschen weiter zurück. Am 10.04.2015 machte ein Satz des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden gegenüber dem Spiegel die Runde.
„Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“
Nur wenige Wirtschaftsfachleute konnten damals eine Erklärung für diese öffentliche Bloßstellung liefern. Eine Vermutung war die sinkenden Marktanteile am US-Geschäft. Waren es 2012 noch 3 Prozent sanken diese im Jahr 2014 auf 2,2 Prozent. Doch war es wirklich so oder ahnte Herr Piëch das kommende Desaster?
Breits im Jahr 2014, wurden von Forschern der West Virginia Universität, in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation International Council on Clean Transportation (iCCT), Fragen bezüglich der Emissionswerte der VW –Diesel aufgeworfen. Diese dürften den damaligen Verantwortlichen der Volkswagen AG nicht entgangen sein.

Am 25.04. verlor der Aufsichtsratsvorsitzende das Spiel um die Macht im Konzern. 5 Monate danach folgte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG Martin Winterkorn.
Nur knapp 77,00 € hätte laut der niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), der Mehraufwand für ein Mittelklassenfahrzeug betragen. (manager-magazin vom 21.09.2015). Kosten die dem Konzern offensichtlich zum Wohle des Aktienkurses zu viel waren. Lieber ging man den Weg des Betruges. Die Folgen sind unabsehbar. Kostspielige Rückrufaktionen, Gerichtsverfahren, verlorenes Kundenvertrauen und weltweite Milliardenstrafen von Australien bis zu den USA könnten den Konzern ins Wanken bringen.
Eine weitere Meldung ließ viele Fans der deutschen Fußballnationalmannschaft aufhorchen. Die WM 2006 soll gekauft gewesen sein. Die damals für die WM-Verantwortlichen bestreiten jeden Betrugsvorwurf. Doch die Vorwürfe sind nicht neu.
„Da erinnere ich mich an die WM-Vergabe für 2006, wo im letzten Moment jemand den Raum verließ. Und man so statt 10 zu 10 bei der Abstimmung ein 10 zu 9 für Deutschland hatte.“ Sepp Blatter am 15.07.2012
Wer glaubt, es ging damals nicht um Geld, der täuscht sich gewaltig. Bei der FIFA geht es wie im Artikel Lügen, Geld und Korruption – Krach bei der Familie FIFA“ beschrieben, meistens um das Geld. Insbesondere dann, wenn es um die Vergabe einer WM geht. Selbst wenn es wie vom Nachrichtenmagazin Spiegel beschrieben, keine „schwarzen Kassen“ gab, dann waren diese eben – Schwarz-Rot-Geld.
Die Welt ist schön, wenn Du sie änderst!