Wer schaut schon Marcus Lanz? Ich mache dies in der Regel nicht, denn die sogenannten Talkshows sind mir viel zu durchschaubar geworden. Meistens nennen sich die Sendungen nach dem Familiennamen des Moderators oder der Moderatorin. Auf ein „Herzlich Willkommen“ werden zu Beginn der Sendung, das Thema und die Gäste mit einem kurzen Statement vorgestellt. Danach sind die Fronten geklärt und der Talkshow-Abend ist so vorhersehbar, wie bei der Wahl des FIFA Generalsekretärs.

Seit ein paar Tagen, ging jedoch eine besondere Talkshow durch die Medien, die ich mir dank Mediathek und dem Echo in den Sozialen Medien angesehen habe. Der Moderator der Sendung Marcus Lanz, lud sich 5 Gäste ein, von denen drei nichts zu sagen hatten, einen von mir bis dahin sehr geschätzten Journalisten des Sterns Hans-Ulrich Jörges und die Politikerin der Linken Sarah Wagenknecht.

Herr Lanz ließ Frau Wagenknecht in keinen einzigen Satz komplett ausreden. Stattdessen stellte er der Politikerin immer wieder neue Fragen. Antworten wollte er weder akzeptieren noch verstehen. Und manchmal hatte man den Eindruck er mochte diese nicht hören. Der Moderationsstil war aggressiv und abstoßend. Wenn Herr Lanz mal schwieg, dann sprang Herr Jörges in der gleichen Art und Weise zur Seite. Z. B. schrie er Frau Wagenknecht mit den Worten „Es ist doch alles Stuss was Sie hier erzählen“ an.

Warum lief diese Sendung so ab, wie sie abgelaufen ist? Weil es eine linke Politikerin ist? Wollte Herr Lanz ein bisschen sein Profil aufmöbeln? Vermutlich wäre das Gespräch auch so gelaufen, wenn ein rechter Politiker in der Sendung gewesen wäre. Dieses Verhalten lässt sich im Übrigen immer wieder bei Journalisten beobachten, die Ihr Handwerk nicht verstehen. Nicht ausreden lassen, schreien und Besserwisserei sind unterstes Niveau und sollten nicht Teil einer Diskussionskultur sein. Selbst wenn ich mir diese Sendungen gewöhnlich nicht antue, habe ich als Gebührenzahler das Recht, das mit meinem Geld der gesetzliche Sendeauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender erfüllt wird.

Im § 5 Absatz (1) des ZDF-Staatsvertrages heißt es: „In den Sendungen des ZDF soll den Fernsehteilnehmern in Deutschland ein objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden.“ Diese Sendung hat in meinen Augen diesen Vertrag verletzt. Denn von „objektiv“ kann ja wohl keine Rede sein.

Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, die Onlinepetition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!“ zu unterstützen. Die Kritiker dieser Petition werfen den Unterzeichnern vor, auf einen linken Shitstorm zu beruhen oder eine Hexenjagd auf Herrn Lanz zu veranstalten. Nein, darum geht es mir nicht. Die politische Ausrichtung spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Ich erwarte von den öffentlich-rechtlichen-Sendern, dass sie Ihren Auftrag gerecht werden!

In den letzten Wochen vergeht kein Tag an dem der Sender RTL nicht von einem Quotenerfolg zum anderen jagt. Nirgendwo in der medialen Welt, kann man den Berichten über das Dschungelcamp von RTL entgehen. Muss denn wirklich diese massive Gratiswerbung für diese Sendung sein? Was ist das schöne und begehrenswerte an dieser Sendung? Ist es der Quotenhype wo jeder mediale Kanal noch etwas vom dicken Kuchen abhaben möchte? Vielleicht nimmt RTL den Herrn Lanz demnächst als Moderator für diese Sendung? So könnte man wenigstens ein Problem lösen.

In dieser wunderbaren Welt der Medien, gibt es auch viel Lug und Betrug. Anschaulich bewiesen wurde dies am Beispiel des ADAC. Mit großem Pomp wird alljährlich „das Lieblingsauto der Deutschen“ von den als Verein eingetragenen Multikonzern gefeiert. Die Bekanntgabe beruht auf eine Abstimmung im Internet, sowie der Zeitschrift ADAC Motorwelt. Schon im Vorfeld der diesjährigen Verleihung, kamen Gerüchte über getürkte Zahlen auf. Erst wurde dementiert, dann der verantwortliche Chefredakteur der Motorwelt Herr Ramstetter gefeuert und erst dann kam die Wahrheit ans Licht. Ganze 0,016 % der ADAC Mitglieder hatten gewählt. Ich erinnere noch einmal daran, es wurde das Lieblingsauto der Deutschen gewählt… Der Multikonzern mit Vereinsprivilegien hat derzeit 18,8 Mio Mitglieder. Ständig werden Statistiken herausgegeben. Nicht eine einzige sollte man mehr trauen.

 

Die Welt ist schön, wenn Du sie änderst!

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Von fkmoegelin

In den veröffentlichten Artikeln beschreibe ich die Welt aus meiner Sicht. Diese sind durchaus politisch, aber immer fern von Blockdenken und / oder einer bestimmten politischen Richtung. Die Artikel sind Konkret. Aussagen die bloße Behauptungen sind, finden sie bei mir nicht. Damit bewahre ich meine Unabhängigkeit. Der Standpunkt ist mir wichtig. Dies ist mein Konzept – Frei von Vorurteilen und Paradigmen.