Das Szenario eines Euro-Ausstieges hat für Ihn längst den Schrecken verloren – so unserer Wirtschaftsminister Philipp Rösler in der ARD am letzten Wochenende. Weiter sagte er: „Wenn Griechenland seine Auflagen nicht erfüllt, dann kann es keine weitere Zahlungen mehr an Griechenland geben“.
Da der „Noch-FDP Chef“, immer auf der Suche nach neuen Profilierungsversuchen ist, hätte man dies ja nicht so genau nehmen brauchen, wenn da nicht am Montag folgende Meldung hereinplatzte: „Die US-Rating-Agentur Moody’s hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Deutschlands von „stabil“ auf „negativ“ zurückgestuft“.
Nun gut dachte man sich, hat ja Standard & Poor’s schon am 05.12.2011 gemacht….
Aber diesmal ist dann doch einiges anders. Am nächsten Tag musste dann auch der EFSF (Wissen Sie was das ist?) und einige Bundesländer u. a. mein vielgeliebtes Bayern daran glauben. Und wo man schon dabei ist, wurden auch deutsche Staatsunternehmen wie die Deutsche Bahn und die Deutsche Flugsicherung mit ins Visier genommen. Man wundert sich ja, für wen sich eine amerikanische Agentur so interessiert. Es währe für mich nicht überraschend, wenn mein türkischer Obsthändler an der Ecke auch bald einen „negativen Ausblick“ geschenkt bekommt.
Nachdem so alles und jeder durchgeratet wurde, wird es wohl nur noch Tage dauern, bis Deutschland die Top-Bonität aberkannt wird. Vor ein paar Wochen habe ich gelesen, das Deutschlands-Anleihen mit Verlust gekauft werden. Bei allen negativen Ausblicken, ist der Anleger von heute, wohl noch nicht Reh genug um richtig scheu zu sein.
Die finanztechnischen Attacken verfehlten nicht Ihre Wirkung. Spätestens am Mittwoch dürfte der letzte Deutsche damit medial konfrontiert worden sein, dass die Krise nun endlich da ist. Was war anders als letzte Woche? Keiner weiß es so genau. Dennoch TV, Radio und Zeitungen entdeckten auf einmal jede Menge Krisenanzeichen in Deutschland.
Das gipfelte dann für mich in Fragen wie „Konsumieren Sie jetzt weniger?“, „Was leisten Sie sich noch?“ und viele weitere solcher wortgewaltigen journalistischen Höhepunkte. Viele Menschen wurden im wahrsten Sinne des Wortes, von der Krise überrascht, wenn ein Journalist Ihnen ein Mikro vor die Nase hielt. Darauf ließen jedenfalls die Antworten schließen.
Aus meiner Sicht wäre es völlig ausreichend gewesen, dieses Thema einmal zu behandeln um dann festzustellen: „Krise?“, Davon haben wir noch nichts mitbekommen! Irgendwie habe ich das Gefühl, man wollte uns Deutschen in die Krise „hineinprügeln“.
Es gibt auch negative Ereignisse. die mich in der Tat nachdenklich stimmen. Ich denke da z. B. an die Kurzarbeit bei ThyssenKrupp, die diese Woche bis zum Ende des Jahres beschlossen wurde. Dennoch lasse ich mir meine positive Stimmung nicht nehmen.
Die Welt ist schön, wenn Du Sie änderst!