sei ins Stammbuch geschrieben,
dass er sich nicht wundern muss, dass er das Paspartout für die Neiddebatte abgibt. Er ist aber nicht nur Paspartout, nach meiner Auffassung, sondern Abbild einer sich immer mehr von den Realitäten abkehrenden Oberschicht in unserer Gesellschaft. Wer öffentlich verkündet, dass er mit 33% seines früheren Gehaltes seinen bisherigen Lebensstandart nicht mehr aufrecht erhalten kann, mag recht haben. Aber die Frage ist doch, welcher Lebensstandart
ist gemeint. Gegenwärtig beschäftigt mich ein Fall, aus meiner persönlichen Umgebung sehr intensiv. Ein, aus gesundheitlichen Gründen, arbeitsloser Koch in Berlin erhält 600€ ALG I. Vor 3 Monaten hat er in Selbstiniative ein 5-tägiges Praktikum bei einem Call-Center abgeleistet, um zu testen ob er für diese Tätigkeit geignet ist. Er erhielt dafür 121€netto. Die Zeit betrug 25 Std. Er hatte aber vergessen, dem Arbeitsamt Berlin dies mitzuteilen. Dafür erhielt er jetzt einen Rückforderungsbescheid in Höhe von über 1700€. Sicherlich ein Verschulden, da nach dem SGB III, Zeiten über 15 Std. Arbeitsaufnahme anzuzeigen sind. Aber setzen wir einmal ins Verhältnis, solch ein fahrlässiges Verschulden, mit dem vorsätzlichen Verhalten des Herrn Welteke. Sicherlich kann man dann Verstehen, das es nicht nur eine Neiddebatte ist, sondern ein Unverständnis, verbunden mit einer Verdrossenheit zu unserem Rechtsstaat.
Danke baobao für den Artikel